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Klimawandel im Straßenverkehr: Von der mangelnden Rücksicht vieler Verkehrsteilnehmer

Veröffentlicht am 15.10.2019

Das Thema Rücksichtnahme im Straßenverkehr wird in letzter Zeit mit zunehmender Vehemenz von der Öffentlichkeit aufgegriffen. Den Hinter- grund dazu bilden die steigende Zahl an VerkehrsteilnehmerInnen und ihrer verschiedenen Verkehrsmittel, denen nur begrenzter Platz zur Ver- fügung steht und die wachsende Hektik im Alltag. In der öffentlichen Dis- kussion wird oft nur die Rücksichtslosigkeit einzelner Gruppen z.B. Au- tofahrer, Radfahrer, Fußgänger etc. betont, dabei wird jedoch ein wichti- ger Punkt außer Acht gelassen:

Um Konflikte zu vermeiden und eine langfristige Lösung zu erreichen, müssen alle Verkehrsteilnehmer vorsichtiger und rücksichtsvoller im Straßenverkehr unterwegs sein!

Unerwartete Situationen und Konflikte können an jeder Kreuzung auftre- ten, nehmen Sie deshalb mit einem gesunden Maß an Vorsicht und Auf- merksamkeit am Verkehr teil. Handys während der Fahrt bedienen ist ein absolutes No go.

Viele Konflikte, die wir als rück- sichtslos wahrnehmen, ließen sich vermeiden, wären wir mit mehr Ruhe unterwegs. Rech- nen Sie lieber etwas mehr Zeit für einen Weg und fahren Sie dafür stressfrei, achtsam und vorausschauend um nieman- den zu gefährden.

Die Art der Fortbewegung verändert auch unsere Sichtweise und Akzep- tanz. Sind wir mit dem Auto unterwegs, regen wir uns maßlos über Rad- fahrerInnen auf der Fahrbahn auf. Mit dem Rad rasen wir zur Abkürzung den Gehweg entlang und vergessen als Fußgänger beim Blick ins Smartphone die ganze Welt um uns herum. Ein bewusster Perspektiv- wechsel und die Reflektion des eigenen Fehlverhaltens, hilft uns mehr Verständnis für das Verhalten des anderen aufzubringen und seine Re- aktionen besser zu verstehen.

Blickkontakt und deutliche Handzeichen als „Danke“ oder „Entschuldi- gung“ entspannen die meisten Situationen, erleichtern den Umgang mit anderen VerkehrsteilnehmerInnen und schaffen eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts.

Stures Beharren auf die StVO oder auf die eingebaute Vorfahrt erhitzt unnötig die Gemüter und endet oft in gegenseitiger Beschimpfung oder fruchtlosen Diskussionen. Lassen Sie doch mal 5 gerade sein und ent- schuldigen Sie einen Fahrfehler mit einem Lächeln – nobody is perfect! Wenn dadurch ein Streit vermieden werden kann, gewähren Sie auch einmal einem anderen den Vortritt.

Respekt anderen Menschen gegenüber ist eine Grundvoraussetzung für ein sicheres und rücksichtsvolles Miteinander nicht nur im Straßenver- kehr. Dazu gehört auch, dass wir die Grenzen der Anderen achten und ihre Schwächen berücksichtigen. Die Situation, wie wir sie wahrnehmen, kann sich für den anderen aus seiner Sicht komplett anders darstellen.

Je selbstverständlicher eine Grundhaltung der Freundlichkeit und gegenseitige Rücksichtnahme in unserem täglichen Leben wird, desto

höher wird die Zahl der positiven Begegnungen mit anderen Verkehrs- teilnehmern, die wir trotz widriger Umstände sicher und konfliktfrei meis- tern können.
Janine Lauer