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Klimawandel: Was hat der Klimawandel mit unserem WC-Papierzu tun?

Veröffentlicht am 11.11.2019

Neuesten Studien zufolge verbraucht jeder Deutsche im Schnitt 15kg Hygienepapier, d.h. Toilettenpapier und Papiertaschentücher im Jahr – Tendenz steigend. Wir liegen damit über dem europäischen Durchschnitt von 13kg und dieser ist wiederum viermal so hoch wie der weltweite Ver- brauch. Insgesamt kommen die Europäer so auf 5,5 Millionen Tonnen im Jahr – eine unglaubliche Menge an Papier, das einmal benutzt, ein- fach in der Kanalisation verschwindet oder nicht recycelbar im Müll landet.

Was wir beim sorglosen Gebrauch des weichen 4-lagigen Wegwerfarti- kels nicht realisieren ist, dass für dessen Herstellung hochwertige Zell- stofffasern, die aus frisch gefällten Bäumen gewonnen werden, Verwen- dung finden. Diese Bäume werden weltweit – zum Teil illegal oder nicht nachhaltig- in natürlichen Wäldern und Plantagen geschlagen, beispiels- weise in Lateinamerika, Kanada, Südafrika, Russland und Asien, aber auch in Europa. Was davon übrig bleibt, kennen wir von den erschre- ckenden Bildern aus den Fernsehreportagen, wenn wieder von der Ab- holzung des Regenwalds berichtet wird.

Was dort über hunderte von Jahren zu einem komplexen Ökosystem herangewachsen ist, das einen unschätzbaren Beitrag zum weltweiten Klima leistet, wird durch diese massiven Rodungen für immer zerstört und durch Monokulturen ersetzt, die nur durch viel Düngemittel und Pes- tizideinsatz gedeihen können. Der Lebensraum für die dort lebenden Menschen, Tiere und Pflanzen ist von heute auf morgen verschwunden.

Was können wir also tun?
Beim Einkauf von Hygieneprodukten auf den blauen Umweltengel auf der Verpackung achten und Pro- dukte aus 100% Recyclingpapier verwenden. Wofür sammeln wir denn so fleißig unser Altpapier, wenn wir es dann nicht wiederverwenden?
Und beim Naseputzen könnten wir sogar auf die gu-

ten alten Stofftaschentücher zurückgreifen, die halten ewig und sind trotz des Waschens umweltfreundlicher als Papiertaschentücher.
Janine Lauer