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Klimawandel: Geiz ist geil oder unser täglich Fleisch gib uns heute....

Veröffentlicht am 01.11.2019

Wir essen es einfach zu gerne – Fleisch und Wurst, am besten billig, am besten jeden Tag und gerne viel davon. Schnell noch beim Discounter zum Schnäppchenpreis eingekauft, weil Essen bei uns Deutschen ja nichts kosten darf.

Dabei ist uns bei etwas Überlegung schon klar, dass kein Bauer zu die- sem Preis ein Rind oder ein Schwein vernünftig und artgerecht halten und ernähren kann. Daran können auch die idyllischen Bilder auf den Fleischverpackungen nichts ändern - Billigfleisch stammt immer aus der

Massentierhaltung.

Die Tiere stehen nicht auf der Weide oder in einem hel- len Stall mit Stroh und Auslauf, son- dern in viel zu en- gen Boxen, sehen kein Tageslicht und werden unter Ein- satz von Kraftfutteraus Soja und Antibiotika, das häufig als Wachstumsbeschleuniger ein- gesetzt wird, in kürzester Zeit bis zur Schlachtreife gemästet.

Die Folge sind kranke, auf maximalen Fleischertrag gezüchtete Tiere, die nicht einmal ihr eigenes Gewicht auf den Füßen tragen können. Wenn wir wüssten, wie das Tier, das wir gerade in Form eines Schnitzels oder Döners zu uns nehmen, gelebt hat, würde uns sicher schnell der Appetit vergehen.

Wenn wir also etwas für den Umweltschutz, für unsere Nutztiere, für un- sere Landwirte und nicht zuletzt für unsere eigene Gesundheit tun wol- len, müssen wir uns beim Konsum von Fleisch und Wurst ganz bewusst entscheiden, nämlich für Qualität statt Quantität.

Fleisch ist ein wertvolles Lebensmittel, zu wertvoll, um es täglich zu es- sen. Weniger ist in diesem Fall mehr – mehr an Genuss und an

Gesundheit durch eine Entscheidung für den Sonntagsbraten gegen den Alltagsburger. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt den Fleischkonsum auf 2 x wöchentlich zu beschränken und den Anteil von Gemüse entsprechend zu steigern. Das erfordert für manche schon ein Umdenken, bringt aber die Verdauung in Schwung und mehr Farbe auf den Teller.

Welches Fleisch kann man denn guten Gewissens kaufen?
Besseres Fleisch kommt von Tieren aus artgerechter Haltung und einer ressourcenschonenden Produktion, möglichst aus der Region.

Wenn man Biofleisch und Fleisch aus konventioneller Produktion ver- gleicht, dann schneidet Biofleisch im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Umwelt z.B. Produktion der Futtermittel, Emissionen, Wasserver- brauch, Einsatz von Pestiziden, dem Flächenverbrauch sowie dem Ar- tenschutz in jedem Fall besser ab.

Die Tiere werden auf Biohöfen artgerecht gehalten und die Bauern pro- fitieren von den angemessenen Preisen für ihre Produkte, die man auch in regionalen Hofläden kaufen kann.

Auch Wild- und Weidefleisch zählt zum besseren Fleisch, da es deutlich nachhaltiger ist als konventionelles – vor allem, wenn es aus der eigenen Region kommt. Weidefleisch stammt von Rindern, die bei guter Witte- rung auf der Weide grasen. Sie kommen überwiegend ohne Kraftfutter wie Getreide oder Soja aus.

Das Fleisch heimischer Wildtiere wie Reh, Hirsch, Wildschwein, Hase oder Ente kann eine Alternative zum Biofleisch sein, wenn es aus der Region stammt und nachhaltig gejagt wurde.

Fleisch mit Biosiegel findet man mittlerweile immer öfter auch im Super- markt. Sie garantieren Fleisch, das nach ökologischen Kriterien produ- ziert wurde, dabei gibt es jedoch unterschiedlich strenge Kriterien. Grundsätzlich zu empfehlen sind jedoch Produkte mit dem Siegel von Bioland, Naturland und Demeter.

Janine Lauer