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Klimawandel: Die Erde ist ein Garten

Veröffentlicht am 10.11.2019

Wieso? Sie ist doch so groß, so unendlich weit, das Gegenteil geradezu von einem Garten, der ziemlich kleinen Fläche, die durch einen Zaun begrenzt ist. Wie kommst Du nur zu solcher Behauptung? Schauen wir uns die Sache etwas näher an: Für die Menschen, die in der Vorzeit leb- ten, war sie tatsächlich unendlich groß, die Erde. Sie konnten sich, auch wenn sie ein Leben lang gewandert wären, nur ein winzig kleines Stück über das wilde Land bewegen und irgendwann stießen sie auf den Ozean, über dessen Horizont sie niemals hinauskamen.

Später, sehr viel später, in geschichtlicher Zeit erfand man Wagen, wo- mit man über Land, vor allem aber Schiffe, mit denen man über die Meere fahren konnte. Neue Kontinente wurden entdeckt. Erkannt wurde auch, dass die Erde eine große Kugel war, die in einem unvorstellbar weiten Raum schwebte. Man wusste das — aber viel wichtiger war die Erkenntnis, dass die noch immer so riesengroße Erde ja Schätze ent- hielt, Schätze, die man gewinnen, ausbeuten konnte.

Das tat man denn auch, lebte gut damit; und wenn einer Gegend die Schätze entnommen waren, zog man weiter, ließ die Narben hinter sich. Das ging lange Zeit gut, bis, ja, bis man da und dort feststellte, dass mit dem Entnehmen Schluss war oder bald sein würde.

Da wurde einigen Leuten bewusst, was sie schon lange gewusst, aber noch nicht bedacht hatten, dass die Erde ja keineswegs unendlich groß ist, sondern als ein Ball eine durchaus begrenzte Oberfläche besitzt. Da nun entwickelte sich das Bild, dass die Erde wie ein Garten sei, ein großer Garten na- türlich. Er wird auch nicht von ei- nem Zaun, sondern vom Weltraum

strikt begrenzt, dessen Dimension wir zwar abschätzen, uns aber noch immer nicht vorstellen können.

Und was folgt daraus? Einen Garten, unseren Garten, beutet man nicht aus, man pflegt ihn, man schützt ihn, man entnimmt ihm nicht mehr als nachwächst. Es ist ein Bild, was diese Behauptung beschreibt, eine sehr konkrete, einfache Sache, denn was ein Garten ist und wie man mit ihm umgeht, wissen alle Leute.

Wolfgang Bley