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Es braucht mehr Bunt im Grün

Veröffentlicht am 17.07.2020

Um eine Grundlage für mehr Artenvielfalt in Durmersheim zu schaffen, hat die Lokale Agenda 21 in Zusammenarbeit mit Bauhofleiter Herrn Schaudel und der Umweltbeauftragten Frau Buchheit  zum Auftakt unserer Kampagne „Durmersheim blüht auf“ im diesem Frühling vier Wildblumenbeete angelegt, die sich in den öffentlichen Grünflächen am Ortseingang Nord, an der Pilgerstraße Richtung Würmersheim, an der Kreuzung Hauptstraße/ Pilgerstraße und am Hildaplatz befinden und mit Hinweistafeln gekennzeichnet sind.

Inzwischen sind die Samen schön aufgegangen und haben eine bunte Mischung ein- und zweijähriger Wildblumen, die früher oft am Feldrand und den Wiesen zu sehen waren, hervorgebracht. Solche Bilder sind leider durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung und den Einsatz von Herbiziden in den letzten Jahrzehnten selten geworden, deshalb ziehen Insekten und Vögel auf Nahrungssuche vermehrt in die Städte und Gemeinden.

Aber auch dort in den öffentlichen Grünanlagen und privaten Gärten dominiert meist der sehr kurz gemähte Einheitsrasen ohne Blüten, die von den heimischen Insekten so dringend gebraucht werden.

Das wollen wir ändern.

Der NABU berichtet aktuell von einem Insektenschwund von 80% in den letzten 15 Jahren, das ist alarmierend, weil dadurch die ganze Nahrungskette in Gefahr gerät. Fehlen die Fluginsekten, werden Blumen, Nutzpflanzen und Bäume nicht mehr bestäubt und den Vögeln fehlt die Nahrungsgrundlage.

Wildblumenareale sind Lebensraum - Nur wo es von Frühling bis in den Herbst blüht, kann es auch zwitschern und summen, deshalb ist es so wichtig, im eigenen Garten und im öffentlichen Grün vor allem heimische Wildblumen, Stauden und Gehölze zu pflanzen. Viele beliebte Pflanzen wie die Forsythie, Flieder, Kirschlorbeer, Geranien sowie fast alle Pflanzen mit gefüllten Blüten wie viele Rosen, Chrysanthemen und Dahlien sind zwar hübsch anzusehen, aber für Insekten völlig nutzlos, weil sie dort keine Nahrung finden.

Wie schafft man naturnahe Bereiche, die für Menschen und Insekten ansprechend und nützlich sind?

Zum einen kann man Wildblumenbeete oder -wiesen anlegen,

mehrjährige Blühstauden statt einjähriger Saisonbepflanzung wählen,

bienenfreundliche Balkonblumen und Kräuter pflanzen und  

heimische Hecken, Obstbäume und Sträucher setzen und erhalten.

Naturnahe Grünanlagen sollten nur noch 2 mal jährlich gemäht werden, dann entwickelt sich in kurzer Zeit wieder eine natürliche Fauna und Flora mit Königskerzen, Malven, Kornblumen, Disteln uvm., wie man das an den Straßenrändern am Ortseingang sehen kann.

Dass man mit kleinen Veränderungen große Wirkung erzeugen kann, zeigen die naturnah bepflanzten Blumentröge am Hildaplatz, die mit ihren klimaangepassten mehrjährigen Stauden zum einen eine ausdauernde Blütenpracht bieten und zum anderen im Vergleich zu den üblichen Saisonbepflanzungen weniger Wasser, Dünger und keine Pflanzenschutzmittel brauchen. Hier kann man schon Schmetterlinge und Wildbienen beobachten.

Bunte Blütenvielfalt ist wichtig und tut uns gut, deshalb arbeiten wir auch weiter an einem nachhaltigen ökologischen Grünflächenkonzept für Durmersheim!

Wenn auch Sie Lust auf eine bunte Veränderung in Ihrem Garten oder einer trostlosen Schotterfläche vor der Haustüre haben, sprechen Sie uns gerne an oder lassen Sie sich von den Pflanzbeispielen auf unserer Homepage inspirieren.

Hier gibt es mehr Bilder