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Deutschland ist Europameister!

Veröffentlicht am 21.02.2022

Deutschland ist Europameister!

.... aber leider nur als Verpackungsmüll-Produzent: 19 Mio. Tonnen Plastikmüll werden pro Jahr erzeugt, das sind 227 kg pro Kopf, Tendenz steigend. Der europäische Durchschnitt liegt bei gerade einmal 177 kg! 

 
Der Schaden für unsere Umwelt ist enorm. Die Mengen sind enorm: Es werden allein 3 Mio. Kunststoff-Kaffeebecher pro Tag (!) entsorgt - und das leider nicht immer in die Gelbe Tonne! Ein achtlos weggeworfener Kunststoffbecher auf einer Alm in den Bergen gelangt leicht über Bäche und Flüsse ins Meer. Dort zerfällt er mit der Zeit in winzigste Mikroplastik-Teilchen. Diese werden von den Fischen aufgenommen und gelangen somit auch in den menschlichen Organismus, mit schädlichen Auswirkungen für unsere Gesundheit!   
 
Die Grünenfraktion fordert deshalb in ihrem ersten Antrag an die Bundesregierung eine drastische Kursänderung für Deutschland:
Ein verbindliches Abfallvermeidungsziel, eine Abgabe auf Wegwerfprodukte, eine Verschärfung der Pfandregelungen und die deutschlandweite Einführung einer Wertstofftonne. Konkret schlagen die Abgeordneten unter Anderem vor, ein Abfallvermeidungsziel für Verpackungsmüll von 110 Kilogramm pro Kopf bis 2030 festzuschreiben. 
 
Bis sich dahingehend etwas ändert, werden bereits einzelne Städte aktiv. Auch Karlsruhe denkt bereits daran, eine Fastfood-Verpackungssteuer nach dem Tübinger Modell einzuführen. Tübingen will so Fastfoodriesen wie McDonalds zu Mehrwegverpackungen zwingen.
 
Und was kann jeder von uns tun?
Plastikverpackungen so gut wie möglich reduzieren: z. B. beim Einkauf. Einweg-Plastiktaschen sind zum Glück schon verboten. Was sind die Alternativen: Mehrweg-Taschen! Die gibt es zwar aus Papier, sind aber nur die zweitbeste Lösung, weil sie aufwendig in der Herstellung sind: nur starkes, hochwertiges Papier mit hohem Holzanteil ist wegen der notwendigen Tragfähigkeit geeignet, auch sind diese Taschen nicht langlebig. Besser sind Tragetaschen aus Stoff, die viele Jahre verwendet werden können. Für Spontaneinkäufe legen Sie sich einfach eine oder zwei solcher Taschen ins Auto! Oder einen Einkaufskorb! 
 
Ein weiterer Tipp: Kaufen Sie Shampoo u. ä. nie in schwarzen Kunststoff-Flaschen, diese können bei der Mülltrennung nämlich nicht erkannt werden und landen immer im Reststoff, der bekanntlich verbrannt wird. - Und noch ein weiterer Tipp zu Shampoo und Duschgel: es gibt inzwischen mehrere Hersteller, die diese Produkte in fester Form anbieten, in Pappe verpackt. Wir haben sie ausprobiert und mit Begeisterung festgestellt, dass sie sowohl sehr gut ihren Dienst tun als auch schnell und leicht einsetzbar sind! Probieren Sie diese Produkte doch einfach mal aus! 
 
Ein letzter Tipp: Mehrwegflaschen statt Einweg. Das gilt aber nur für Produkte aus der Region, z. B. Säfte oder Bier. Für Getränke aus größerer Entfernung ist Einweg besser für die Gesamtbilanz: die Rücktransporte sind klimaschädlich. Aber überhaupt sollte man regional einkaufen, um Transporte zu reduzieren! 
 
Wenn Sie mehr über dieses Thema wissen wollen, können Sie sich folgendes Video der DUH anschauen: https://youtu.be/OWV_sDPH65g